Wer Ausreden findet, kann auch Anreden finden
BLD-Newsletter-Kolumne "Menschengewinner"
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
haben Sie schon einmal in einer Situation gezögert, einen Kunden anzusprechen, weil Sie dachten, Sie könnten stören oder es wäre unpassend? Solche Ausreden sind oft die größte Hürde, wenn es darum geht, den ersten Kontakt herzustellen. Doch was, wenn wir diese Ausreden einfach umdeuten und für uns nutzen könnten?
Das Prinzip der „Torero-Technik“
Im Buch „Menschengewinner“ zeigt Robert Spengler eine effektive Methode, um Ausreden in Anreden zu verwandeln – die Torero-Technik. Sie hilft Ihnen, Ihre inneren Ausreden nicht als Hindernis zu betrachten, sondern sie bewusst für die Kontaktaufnahme zu nutzen. Wie funktioniert das? Stellen Sie sich einen Torero vor, der die Kraft eines angreifenden Stiers nicht direkt bekämpft, sondern geschickt umlenkt, um sie für sich zu nutzen. Genauso können Sie die Energie Ihrer Ausreden in eine charmante und selbstbewusste Anrede umwandeln.
Jeder hat diese Momente, in denen Gedanken wie „Ich könnte stören“ oder „Was, wenn ich etwas Falsches sage?“ aufkommen. Statt diese Gedanken zu verdrängen, nehmen Sie sie bewusst wahr. Ihre Ausrede ist der erste Schritt zur Kontaktaufnahme.
Beispiele für typische Ausreden:
„Der Kunde möchte sicher ungestört bleiben.“
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
„Das ist bestimmt der falsche Zeitpunkt.“
Was wir daraus für unsere Lotto-Annahmestelle lernen können
Fragen Sie sich: „Wie könnte ich diese Ausrede in eine offene Anrede verwandeln?“ Nutzen Sie die Worte oder den Inhalt Ihrer Ausrede, um daraus einen charmanten Einstieg ins Gespräch zu machen. Drehen Sie die Ausrede in einen positiven, interessierten Satz um. Hier einige Beispiele:
Ausrede: „Der Kunde sieht beschäftigt aus.“
Anrede: „Ich sehe, Sie schauen sich gerade um – darf ich Ihnen eine Empfehlung geben?“
Ausrede: „Ich könnte etwas Falsches sagen.“
Anrede: „Entschuldigen Sie, ich hoffe, ich störe Sie nicht, aber ich wollte Ihnen kurz unsere Neuigkeiten zeigen.“
Ausrede: „Der Kunde wirkt unnahbar.“
Anrede: „Ich sehe, Sie sind ein Kenner – darf ich Ihnen etwas Interessantes vorschlagen?“
Die Torero-Technik ist nicht darauf ausgelegt, perfekt zu sein. Vielmehr geht es darum, den Einstieg zu schaffen und die Möglichkeit zu eröffnen, dass ein Gespräch entsteht. Selbst ein holpriger Einstieg wird oft mit einem Lächeln aufgenommen, weil Sie den ersten Schritt gemacht haben. Sobald das Eis gebrochen ist, können Sie das Gespräch mit offenen Fragen oder kleinen Kommentaren weiterführen. Die ersten Worte sind oft die schwersten – danach ergibt sich vieles von selbst.
Jetzt sind Sie dran: Probieren Sie es aus
Nehmen Sie sich für die nächste Woche vor, Ihre häufigsten Ausreden bewusst wahrzunehmen. Schreiben Sie sie auf und überlegen Sie, wie Sie sie in eine charmante Anrede verwandeln können. Wenn Sie beispielsweise denken „Der Kunde will bestimmt allein sein,“ könnten Sie die Torero-Technik anwenden und sagen: „Ich sehe, Sie schauen sich gerade um. Darf ich Sie bei der Auswahl beraten?“ Durch die gezielte Umwandlung Ihrer Ausreden in eine Anrede werden Sie erstaunt sein, wie viel einfacher es wird, ins Gespräch zu kommen.
„Wer Ausreden findet, kann auch Anreden finden.“ Mit diesem Satz bringt Spengler das Geheimnis erfolgreicher Kommunikation auf den Punkt. Nutzen Sie die Torero-Technik, um auch in scheinbar unpassenden Momenten den Mut zu finden, auf Ihre Kunden zuzugehen. Sie werden sehen, dass sich viele Gespräche und Gelegenheiten eröffnen, die Ihnen ohne diesen Schritt entgangen wären.
Was Sie im nächsten Kapitel erwartet
Im nächsten Beitrag erfahren Sie, wie Sie sich für jedes Gespräch die richtige innere Einstellung schaffen können. Bleiben Sie dran – es lohnt sich!
Gute Geschäfte und bleiben Sie informiert!
Mit herzlichen Grüßen
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied
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